SCHNAPPFINGER

Was ist ein Schnappfinger?

Die Beugesehnen der Hand sind auf Höhe der Mittelhandköpfe durch eine quere Verstärkung der Sehnenscheide am darunterlegenden Knochen fixiert. Normalerweise gleitet die Sehne unter diesem Ringband A1 durch. Die Sehen gleitet bei der Beugung unter dem Ringband durch. Beim Schnappfinger (auch schnellender Finger, trigger-finger, Digitus saltans genannt) kommt es durch eine Verengung der Sehnenscheide (Tendovaginitis stenosans) oder durch eine kugelige Verdickung der Beugesehne zu einer Blockade. Beim Strecken des Fingers bleibt die Sehne am Ringband hängen. Erst unter Kraftanstrengung kommt es zum typischen abrupten und manchmal schmerzhaften Zurückschnellen des Fingers in die Streckstellung.

Welche Ursachen gibt es?

Die Ursache ist eine Verdickung der Beugesehne oder eine Entzündung der Sehnenscheide. Angeschuldigt wird eine Überlastung oder Fehlbelastung der Hand, entzündliche Veränderungen (z.b. bei Rheumatikern) oder auch eine Stoffwechselkrankheit (Gicht, Zuckerkrankheit). Gehäuft kommt es auch beim Karpaltunnelsyndrom vor.

Wer ist betroffen?

Der Häufigkeitsgipfel liegt zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr. Frauen leiden 6 x so oft am Schnappfinger wie Männer. Grundsätzlich kann jeder Finger betroffen sein, am häufigsten trifft es jedoch den Mittelfinger und den Daumen.

Schnappfinger

Beim Pollex flexus congenitus handelt es sich um eine angeboren Form am Daumen des Neugeborenen.

Welche Symptome macht ein Schnappfinger?

Anfangs verspürt der Patient einen eher diffusen Schmerz beugeseitig auf Höhe des Mittelhandkopfes. Manchmal läßt sich eine kugelige Verhärtung in der Hohlhand tasten. 

In weiterer Folge kommt es dann unter Kraftanstrengung zum charakteristischen und manchmal schmerzhaften Zurückschellen das Fingers in die Streckstellung.

Unbehandelt kann die Blockade zunächst nur mehr mit der anderen Hand und schlußendlich gar nicht mehr gelöst werden.

Erfolgt dann keine operative Lösung kommt es zum Einsteifen des Fingers in dieser Stellung.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Als konservative Behandlungsmöglichkeiten kommen Schonung, lokale Massagen, Eisbehandlung, entzündungshemmende Medikamente oder die vorübergehende Ruhigstellung des betroffenen Fingers in Frage.

Eine lokale Kortisoninfiltration kann die zur Reduktion der Schwellung und zum Abklingen der Entzündung führen.

Kommt es durch die konservative Behandlung zu keiner Ausheilung, ist meist die chirurgische Längsspaltung des Ringbandes in Lokalanästhesie erforderlich.  

Wie sieht die Nachbehandlung nach der Operation aus?

Es wird ein dünner Verband angelegt. Sanfte Bewegungen des betroffenen Fingers sind unmittelbar nach der Operation gewünscht. Nach 10-14 Tagen werden die Fäden entfernt. Meist ist die Hand noch 3-4 Wochen wieder belastbar.