ALLGEMEINE INFORMATION ZUM KNORPELGEWEBE

Was ist der hyaline Gelenksknorpel?

Hyaliner Knorpel überzieht beide Gelenkspartner. Er ist prallelastisch, gleitfähig und stoßfest und ermöglicht so das reibungslose  Gleiten der Gelenkknochen. Der Knorpel selbst enthält keine für Ernährung oder Heilung erforderliche Blutgefäße.Dafür wirken die Gelenkflüssigkeit und das wasserreiche Knorpelgewebe wie ein hydraulisches System; einerseits als Stoßdämpfer und andererseits als Pumpsystem für die Versorgung mit Nährstoffen. Nur wenn es zu einer Verletzung der harten Knochenschicht unter dem Knorpel kommt, blutet es in den Knorpeldefekt ein und es entsteht eine „Narbe“. Es bildet sich dabei allerdings Faserknorpel an Stelle von hyalinem Knorpel. Faserknorpel (Kollagen Typ I) widersteht nur Zugkräften, während der hyaliner Knorpel (Kollagen Typ II) Druckkräften, zyklischen Langzeitbelastungen und Scherkräften standhält. 

Wie teilt man Knorpelschäden ein?

Knorpelschäden werden nach ihrem Schweregrad (nach Outerbridge) eingeteilt:

Grad 1: Der Knorpel ist stellenweise aufgeweicht.

Grad 2: Der Knorpel ist aufgeraut und es zeigen sich teilweise Risse (< 50% der Knorpeldicke)

Grad 3: Es bestehen Risse und Löcher im Knorpel (> 50 % der Knorpeldicke), die aber noch nicht bis zum Knochen reichen.

Chondropathie Grad 4: Die Knorpelschicht fehlt völlig, der darunter liegende Knochen liegt frei.

Was ist der Unterschied zwischen Arthrose und Arthritis?

Unter Arthrose versteht man die Abnützung des Gelenks durch Alter, Übergewicht, Vererbung, Fehlbelastung oder Verletzungen. Die Zeichen einer degenerativen Gelenkserkrankung sind der unwiderrufliche Verlust des Gelenksknorpels, der Umbau des angrenzenden Knochens, eine entzündliche Begleitreaktion und die Deformierung des Gelenks mit Funktionseinschränkungen und Schmerzen.

Die Arthritis hingegen ist eine Gelenksentzündung, die durch eine Infektion, eine rheumatische Erkrankung oder ein stoffwechselbedingtes Leiden verursacht wird. Allerdings führt jede längerdauernde, unbehandelte Arthritis zu Arthrose.

Kommt es zu Entzündungen, Schwellungen und Schmerzen in einem degenerativ veränderten Gelenk, spricht man von einer aktivierten Arthrose.

Welche Symptome macht eine Arthrose?

Charakteristisch ist anfangs der Anlaufschmerz und der belastungsabhängige Bewegungsschmerz. Bei Zunahme der Abnützung kommt ein vor allem nächtlicher Ruheschmerz dazu. Die zunehmende Gelenksdeformierung führt zu einer Bewegungseinschränkung und zum Schonhinken. Der Bandapparat lockert sich teilweise aus. Es treten Schwellungen und Gelenksergüsse auf, die sich nach Schonung bessern.

Welche diagnostischen Mittel stehen zur Verfügung?

Im Röntgen können je nach Schwere der Abnützung folgende Veränderungen festgestellt werden: Verschmälerung des Gelenksspaltes, Ausbildung von Osteophyten (Knochenwulsten), Verdichtung des Knochens unter der Gelenksfläche (Sklerose) mit Zystenbildung und die Ausbildung möglicher Achsenfehler.

In der Computertomografie (CT) können nur die indirekten Zeichen der Knochenveränderung dargestellt werden.

Im SPECT-CT wird eine CT (zeigt Knochenveränderungen) und eine Szintigrafie (zeigt Entzündungen) übereinander gelagert. Damit kann überprüft werden ob der Ort der angegebenen Schmerzen mit der reaktiven Entzündung korrelieren.

Der Knorpel selbst, aber auch indirekte Zeichen wie Ergüsse oder Knochenödeme können am Besten in einer Magnetresonanztomografie (MRT) beurteilt werden.

Eine Sonderform ist die dGemric dar, die den Glycosaminoglykangehalt des Knorpels farblich darstellt und dadurch eine frühzeitige Beurteilung der Qualität des Knorpels zulässt.

Schlussendlich erlangt man mit einer Gelenksspiegelung (Arthroskopie) direkte Einsicht in das betroffene Gelenk.