PES ANSERINUS SYNDROM

Was versteht man unter einem Pes anserinus Syndrom?

Es handelt sich dabei um eine Sehnenansatzentzündung des Pes anserinus (gänsefußartiger Sehnenansatz der Sehnen des Muskulus satorius, M. semitendinosus und M. gracilis) am inneren Schienbeinkopf. Idente Beschwerden verursacht eine Entzündung des Schleimbeutels, der sich unter den Sehnen befindet. 

Welche Ursachen gibt es dafür?

Die Ursache ist zumeist eine mechanische Reizung durch eine Fehlbelastung des Beines. 

Durch längeres Gehen auf instabilem oder schrägem Untergrund, eine mangelhafte Lauftechnik, Hyperpronation beim Laufen, abgenutzte Laufschuhe, muskuläre Ungleichgewichte, Beckeninstabilität, X-Beine, Sprunggelenksinstabilitäten und eine Kniegelenksarthrose kann ein Pes anserinus Syndrom ausgelöst werden. 

Aber auch die hormonelle Umstellung während einer Schwangerschaft kann dazu beitragen.

Welche Symptome macht das Pes anserinus Syndrom und wie diagnostiziert man es?

Pes anserinus Syndrom: Schmerzen über dem Sehnenanstaz am Schienbeinkopf an der Innenseite des Kniegelenks

Anfangs sind die Beschwerden zu Beginn der Belastung an der Innenseite des Schienbeinkopfes. In weitere Folge kommt es zu einem dauernden Belastungsschmerz mit Schwellung und lokaler Druckschmerzhaftigkeit. Bei längerem Bestehen kann eine Krepitation (Reiben) über dem Sehnenansatz tastbar sein.

In der MRT zeigt sich ein Erguss im Schleimbeutel oder ein Flüssigkeitssaum um den Sehnenansatz.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Beschwerden:

Sportpause oder zumindest Reduktion der Trainingseinheiten, Lauftechniktraining, Anpassen des Schuhwerkes und Einlagenversorgung verbessern langfristig die Prognose. Physiotherapie mit Beinachsentraining, Rumpf- und Beckenstabilisierung und Dehnungsübungen verbessern die Statik und die muskuläre Balance. 

Als lokale Behandlungen bieten sich Eiseinreibungen, ätherische Ölmischungen, Salben, Bandagen, Tapes oder Kniestrümpfe an. 

Eine Injektionsbehandlung mit thrombozytenreichem Plasma (ACP) soll die Heilung beschleunigen. 

Eine symptomatische Infiltration mit Cortison führt rasch zu einem zumindest vorrübergehenden Abklingen der Beschwerden.