Pigmentierte villonoduläre Synovialitis (PVNS)

Was ist das ?

Man versteht darunter einen gutartigen Tumor der Schleimhaut von Gelenken, Sehnenscheiden und Schleimbeuteln, der teilweise aggressiv wuchernd wächst ( tenosynovialer Riesenzelltumor). 

Meist ist das Kniegelenk betroffen liegt. Am häufigsten tritt es bei  jungen Erwachsene zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auf.

Welche Formen gibt es?

Man unterscheidet eine langsam wachsende fokale (oder noduläre Form) von einer aggressiver verlaufenden diffusen Form.

Welche Symptome macht eine PVNS?

Am Kniegelenk findet man die fokale PVNS häufig im Hoffa'schen Fettkörper oder in der Nähe der Kniescheibe im oberen Recessus. Man kann diese manchmal als derbe Schwellung tasten. Einklemmungserscheinungen können einen Meniskusschaden vortäuschen. 

Eine diffuse PVNS führt zu wiederkehrenden Schwellungen und blutigen Gelenkergüssen mit Schmerzen.

Wie diagnostiziert man eine PVNS?

In der Magnetresonanztomografie ist die PVNS durch den hohen Eisenanteil im Tumor gut zu erkennen.

Pigmentierte villonoduläre Synovialitis MRT Bilder Institut am Schillerpark

Pigmentierte villonoduläre Synovialitis, MRT Bilder Institut am Schillerpark

 

Bei längeren Verläufen sieht man im Röntgen auch Knochendestruktionen.
Häufig wird die Erkrankung zufällig im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) entdeckt.
Die diffuse Form zeigt eine dunkle grünlich-gelbe verfärbte Schleimhautentzündung.
Bei der fokalen Form findet sich ein braun-grüner derber Knoten.

Pigmentierte villonoduläre Synovialitis Arthroskopiebilder

Pigmentierte villonoduläre Synovialitis Arthroskopiebilder Dr. Dirnberger

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bei der fokalen Form führt die vollständige operative Entfernung des gut abgegrenzten Tumors häufig zu einem Ausheilen der Erkrankung.

Bei der diffusen Form ist eine komplette Entfernung der Schleimhaut von ventral und von dorsal erforderlich. Meist ist eine Kombination aus offenem und arthroskopischem Vorgehen vorteilhaft.
Da ein sehr hohes Rezidivrisiko (Wiederauftreten des Tumors) besteht kann eine zusätzliche Behandlung mit eine Strahlentherapie (Radiosynoviorthese) oder einer Antikörpertherapie versucht werden.
Eine engmaschige Nachuntersuchung mittels MRT wird empfohlen.