SEITENBÄNDER

Was sind die Seitenbänder?

Jedes Knie verfügt über ein Innen- und ein Außenband. Sie verhindern hauptsächlich ein seitliches Aufklappen des Kniegelenkes.

INNENBAND

Wann reißt das Innenband? 

Mediales Seitenband (Innenband)

Typischerweise reißt das Innenband durch abrupte Einwirkungen auf das Knie mit vermehrtem Valgusstress (X-Bein Belastung).

Kombinationsverletzungen mit dem Innenmeniskus, mit dem es verwachsen ist und dem vorderen Kreuzband („unhappy triad“) sind möglich und verschlechtern die Prognose.

Welche Folgen sind möglich?

Unbehandelt kann eine ausgeprägte Instabilität zu einer Unsicherheit mit Auslassphänomenen nach innen führen.

Welche Symptome macht ein Riss des Innenbandes?

Eine akute Bandverletzung verursacht in der Regel einen plötzlichen, starken Schmerz, der langsam wieder abklingt. Gelegentlich kommt es durch die Einblutung zu einer leichten Schwellung und einem Gelenkserguss.

Wie diagnostiziert man einen Innenbandriss?

Ein Kniegelenksröntgen wird gemacht, um einen knöchernen Bandausriss zu erkennen.

Klinisch hat der Patient je nach Schwere der Verletzung eine vermehrte seitliche Aufklappbarkeit bei X-Vermehrung.

In einer MRT Untersuchung lässt sich der Innenbandriss direkt nachweisen. Zusatzverletzungen am Meniskus, Knorpel oder den Kreuzbändern können so dargestellt werden.

Wie sieht die Erstbehandlung aus?

Die Erstbehandlung sollte nach der PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern) erfolgen. Entzündungshemmende Medikamente werden verschrieben.

Bei geringen Instabilitäten wird eine Kniebandage oder ein Tape angelegt.  Bei einer vollständigen Ruptur des Innenbandes ist eine Orthese (äußere Schiene mit seitlichen Metallstützen ohne Bewegungseinschränkung) für 6 Wochen erforderlich. Diese sollte immer getragen werden, um eine gute Heilung des Seitenbandes zu erreichen.

Das Einspritzen von thrombozytenreichem Plasma (ACP) verbessert die Heilungschancen. 

Bei chronischen Beschwerden ohne wesentliche Instabilität kann eine Stoßwellenbehandlung helfen.

Wer soll operiert werden?

Frische komplette Ausrisse des Innenbandes vom Schienbeinkopf und größere knöcherne Ausriss vom Oberschenkel werden zeitnahe operativ refixiert. Bei einer verbliebenen deutlichen Instabilität ist eine Rekonstruktion erforderlich.

Die Nachbehandlung erfolgt mit einer Kniegelenksschiene mit seitlichen Stützen für 6 Wochen. Das Bewegungsausmaß wird je nach Schmerzen angepasst.

AUßENBAND

Wann reißt das Außenband?

Laterales Seitenband (Außenband)

Typischerweise reißt das Außenband durch abrupte Einwirkungen auf das Knie mit vermehrtem Varusstress (O-Bein Belastung).

Kombinationsverletzungen mit dem Meniskus und dem vorderen Kreuzband sind möglich und verschlechtern die Prognose.

Häufige Begleitverletzungen sind der Riss der Bizeps- und/oder der Popliteussehne.

Auf eine möglicherweise begleitende Peroneusparese (Gefühlsstörungen am vorn am Fuß, der Vorfuß und die Großzehe können nicht gehoben werden) muss geachtet werden.

Welche Folgen sind möglich?

Unbehandelt kann eine Instabilität zu einer Unsicherheit mit Auslassphänomenen nach außen führen.

Welche Symptome macht ein Riss des Außenbandes?

Eine akute Bandverletzung verursacht in der Regel einen plötzlichen, starken Schmerz, der nur langsam wieder abklingt. Durch die Einblutung kommt es zu einer lokalen Schwellung und einem Gelenkserguss. Achtung: Häufig Kombinationsverletzungen!

Wie diagnostiziert man einen Außenbandriss?

Ein Kniegelenksröntgen wird gemacht, um eine knöcherne Verletzung am Wadenbeinköpfchen zu erkennen.

Klinisch hat der Patient je nach Schwere der Verletzung eine vermehrte seitliche Aufklappbarkeit bei O-Vermehrung. Das Außenband ist in der 4er Position nicht mehr tastbar.

Eine MRT Untersuchung ist dringlich erforderlich. Der Riss des Außenbandriss lässt sich so direkt nachweisen. Zusatzverletzungen am Meniskus, Knorpel oder den Kreuzbändern können dargestellt werden. Risse der Bizeps- oder der Popliteussehne werden erkannt.

Wie sieht die Erstbehandlung aus?

Die Erstbehandlung sollte nach der PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern) erfolgen. Entzündungshemmende Medikamente werden verschrieben.

Nur Teilrisse können mit Bandagen oder Schienen behandelt werden.

Wer soll operiert werden?

Jede Komplettruptur des Außenbandes und ein allfälliger Riss der Bizepssehne stellen eine akute Operationsindikation dar.

Chronische Bandinstabilitäten erfordern eine genaue Planung und gegebenenfalls eine aufwendige Rekonstruktion.

Wie sieht die Nachbehandlung nach einer Außenbandrekonstruktion aus?

Während der Nachbehandlung muss eine Knieschiene mit seitlichen Verstärkungen und 20 Grad Beugung für 6 Wochen andauernd getragen werden. Die Mobilisierung erfolgt an 2 Unteramstützkrücken mit 10 kg Teilbelastung. Eine Physiotherapie ist erforderlich.